Zum Schmunzeln und Nachdenken über das „schlechte Hören“

Natürlich kann man gegen schlechtes Hören etwas tun, aber der Weg dahin ist weit und mit vielen Einsichten verbunden. Zuerst will man es gar nicht wahrhaben, dann meint man, die Umgebung ist zu laut oder zu leise, dann geht man nicht mehr ins Gasthaus, weil es dort zu viele Störgeräusche gibt und so fort. Diese Liste könnte man beliebig fortsetzen.

Im Folgenden lesen Sie einige Anekdoten zum Schmunzeln genau über dieses Thema:

Vor vielen Jahren hat mich mein Mann zum Ohrenarzt geschickt. Er meinte, dass ich zum Beispiel die Klingel oder was er sagt, oft nicht höre. Beim Ohrenarzt musste ich einige Hörtests über mich ergehen lassen. Später hat mich dann der Arzt gefragt, warum ich eigentlich bei ihm bin. Natürlich habe ich ihm geantwortet, dass mein Mann sagt, ich würde schlecht hören.

Er meinte dann: Gute Frau, Sie hören sehr gut… „Sie hören sogar das Gras wachsen“.  Es gibt viele Menschen, die einfach vom Alltag abschalten. Sie hören dann auch den großen Lastwagen nicht, der gerade vorbei fährt.

Jetzt, einige Jahre später, habe ich manchmal selbst das Gefühl, dass ich nicht mehr alles höre. Ganz besonders, wenn ich mit mehreren Personen, die gleichzeitig reden, am Tisch sitze. Da muss ich mich sehr anstrengen, dass ich wenigstens das Wichtigste mitbekomme. Ich konzentriere mich dann auf eine Person, vielleicht sogar auf die Person, die am lautesten redet. Und oft verstehe ich auch das dann total falsch. Dann zeige ich mich sehr interessiert an diesem Thema, antworte nur, wenn ich angesprochen werde mit „ Ah ja“ oder „Ach so“. Wenn ich so gut wie nichts gehört habe, nicke ich sehr bedächtig und nachdenklich mit dem Kopf. Das kommt immer gut an.
Die ständige Frage, dass ich das Gesagte in der Runde nicht gehört oder nicht verstanden habe, habe ich schon längst aufgegeben. Oft schaut mich mein Gegenüber fragend an und ich habe das Gefühl, dass er über die ständige Nachfragerei genervt ist.
Wenn ich zum wiederholten Male bei meinem Mann nachfragen muss, weil ich das Gesagte nicht gehört oder verstanden habe und er wieder behauptet, dass ich schlecht höre, antworte ich sehr oft und mit tiefster Überzeugung, dass er genuschelt habe. Ich bin dann der festen Überzeugung, dass er undeutlich redet.

Die nächste Geschichte befasst sich mit Missverständnissen, die beim schlechten Hören entstehen können.  

… So wird zum Beispiel über ein altes, schwäbisches Ehepaar berichtet, das sich abends auf der Bank vor dem Haus unterhält:
Sie: … d Nacht hot Stera.
Er: Was, kommet Bära?
Sie: Mann, du verstehst wieder alles hintersche für.
Er: Was, send se scho an dr Gartatür??

Das Ganze vom Schwäbischen ins Hochdeutsche übersetzt, reimt es sich leider nicht mehr:
Sie: Die Nacht hat Sterne
Er: Was, kommen Bären?
Sie: Mann, du verstehst wieder alles verkehrt…
Er: Was, sind sie schon an der Gartentür? 

So hat sich diese Bärengeschichte in unserer Familie schon etabliert und meine Tochter meint jedes Mal, wenn ich etwas nicht richtig verstehe:

„Ah… was, kommen Bären“ ???

Noch lachen wir darüber, aber so langsam mache ich mir Gedanken, ob ich nicht doch mal zum Hörgeräteakustiker gehen sollte und vielleicht sollte ich es doch rechtzeitig mit einem Hörgerät probieren.

Text: Hei